Eifelquerbahn, der Name hat schon in meiner Anfangszeit als Eisenbahnfan Begeisterung hervorgerufen. Damals sah man immer mal wieder schöne Fotos von dieser kurvenreichen Nebenbahn. Das Highlight unbetritten: Die Burgruine Monreal mit dem unter ihr durchführenden Eisenbahntunnel. Titelbild des Buches „Abschied vom Schienenbus“, das sich schon früh in meiner Büchersammlung befand. Das Motiv schwirrte also schon seit Ewigkeiten in meinem Kopf herum.
Wer sich die Eifelquerbahn ansieht, wird auf eine wechselvolle Geschichte dieser insgesamt 94km langen Strecke stoßen: Im östlichen Teil von Andernach bis Mayern ist sie als Hauptbahn eingestuft und bis Mendig sogar zweigleisig. Der Abschnitt zwischen Mayern und Gerolstein – und damit mehr als zwei Drittel der Gesamtstrecke – hat 1991 seinen regulären Personenverkehr verloren, jedoch wurde das Teilstück Mayen – Kaisersesch im Jahr 2000 reaktiviert. Zwischen Kaisersesch und Gerolstein fanden in den 2000er-Jahren regelmäßig Schienenbussonderfahrten statt. Seit über zehn Jahren ist dieser Abschnitt aber nun gesperrt. Eine Ausnahme waren vier Überführungsfahrten im Nachgang des Eifel-Hochwassers 2021: Gerolstein war über die Eifelbahn längerfristig nicht mehr erreichbar und so wurden dort gestrandete Fahrzeuge im Januar 2022 über die notdürftig instandgesetzte Eifelquerbahn abgefahren. Eine Reaktivierung der Gesamtstrecke ist seit Jahrzehnten in der Diskussion, kommt aber leider nicht richtig in Gang.
Zur Vorgeschichte gehört auch noch, daß ich zu meiner Ausbildungszeit eine meiner Freifahrten dafür nutzte, die schöne Strecke zu besuchen und mit dem Schienenbus abzufahren. Fotos machte ich damals keine.
Das alles schwirrte in meinem Kopf herum, als in meiner Urlaubswoche im April 2025 gutes Wetter auch in Rheinland-Pfalz angesagt war. Wenn nicht jetzt, wann dann? Also ging es mit dem Zug nach Koblenz und von dort mit dem Leihwagen weiter, um endlich Fotos am noch im SPNV bedienten Teil der Eifelquerbahn (heute Lahn-Eifel-Bahn bzw. Pellenz-Eifel-Bahn) zwischen Andernach und Kaisersesch zu machen.
- Los ging’s am Einfahrsignal von Mendig – eine der drei Betriebsstellen der Strecke, die noch im Formsignalen ausgestattet sind.
- Die kurzen 640, die sich an meinem Besuchstag den Verkehr mit den längeren 648 teilten, waren an manchem Motiv vorteilhaft, wie hier am östlichen Einfahrvorsignal von Kruft im zweigleisigen Abschnitt der Strecke.
- Am westlichen Einfahrsignal von Kruft waren dann auch die ersten Boten des Frühlings zu sehen.
- Auch das zugehörige Vorsignal läßt sich fotografisch dokumentieren.
- Der Haltepunkt Urmersbach liegt im 2000 reaktivierten Abschnitt der Strecke. Das Empfangsgebäude ist heute in privater Hand, der Bahnsteig etwa 100m weiter.
- Und dann war es endlich soweit: Es ging ans Burgmotiv Monreal! Zunächst eine Einstellung von der Philippsburg aus. Die modellbahnartige Szene wird hier schon gut deutlich.
- Und schließlich der Klassiker mit der hoch über dem Zug thronenden Löwenburg.
- Am Ortsrand von Mayen bietet sich dann noch ein schöner Blick auf die Landschaft der Vulkaneifel. Irgendwo hinter den Hügeln befindet sich der bekannte Laacher See.
- Zwei Tage später erklomm ich dann nochmal die Löwenburg um den Blick in die Gegenrichtung mit der Philippsburg als Motiv zu fotografieren. Leider war der Bergfried gesperrt, weshalb die Bewuchssituation nicht ganz optimal war.
Eineinhalb weitere Tage verbrachte ich dann am Anschluß noch an der schönen Mosel – doch davon mehr in meinem nächsten Beitrag in ungefähr drei Wochen.