Heute gibt es einen kleinen Bericht über die zurückliegende Tour mit Dennis und Dominik. Wir waren dabei in Kroatien und Bosnien. Die zwei Tage im Neretvatal soll es nachfolgend gehen.
Ursprünglich waren wir in Kroatien an der Strecke zwischen Metkovic und Ploce, welche die Verlängerung der Strecke durchs Neretvatal von Bosnien ans Meer ist. Hier herrscht lediglich Güterverkehr, nur an den Wochenenden im Sommer wird ein Zugpaar Talgo aus Sarajevo bis Ploce verlängert. HZ Personenverkehr hat hier eine Lok stationiert, welche in der restlichen Zeit von Enna für den Güterverkehr genutzt wird.
Am 10.07.2025 warteten wir am Güterbahnhof von Ploce ob sich was tut, doch es war bis zum frühen Nachmittag komplette Betriebsruhe. Irgendwann haben wir mal nachgefragt, da hieß es, dass sie auf Wagen aus Bosnien warten, denn am Vortag sind alle verfügbaren Wagen bereits beladen abgefahren worden. Das war uns auch aufgefallen, da die Lok immer von Metkovic leer zurückgekommen ist. Übergabebahnhof ist aber im Bosnischen Capljina. Also sind wir direkt nach Bosnien rüber um das abendliche Talgo-Zugpaar rund um Mostar noch umsetzen zu können.

Los gings dann für den B722 von Capljina nach Sarajevo. Bei Dreznica wird die in die Neretva einmündende Drezanka auf einer Brücke gequert.
Der Zug nach Capljina war dann wieder etwas verspätet und fiel bei Mostar einer Wolke zum Opfer.
Am nächsten Morgen nahmen wir uns die Rückfahrt dann vor.

Kurz hinter Mostar überquert der B720 nach Sarajevo angeführt von 441-903 die Neretva auf einer hohen Brücke.

Den Gegenzug nahmen wir bei Grabovica auf einem kleinen Bogenviadukt auf. 441-910 schleppt die doppelte Talgo-Garnitur als B723 von Sarajevo nach Ploce.

Hinter dem Talgo mit etwa einer halben Stunde Abstand rollte dann tatsächlich ein Güterzug mit Leerwagennachschub für Ploce durch das wunderschöne Neretvatal. 441-511 wurde bei Dreznica erwartet.
Tagsüber im Hochlicht checkten wir dann in unser Apartement ein und ruhten uns etwas aus, anschließend fuhren wir noch nach Tarcin über den Ivanpass zu einem Wunschmotiv.

Das Wunschmotiv bei Tarcin klappte dann auch wunschgemäß mit 441-903 und dem B721 nach Mostar. Wir hatten richtig Glück, den nur einen guten Kilometer hinter uns blieb der Zug dann liegen, wie wir später herausgefunden haben.
Wir hofften hier an der Brücke noch auf einen nachfolgenden Güterzug, doch nach einer knappen Stunde kam dann eine Lz hinterher. Als wir dann abgerückt sind, da sich die Sonne hinter einer großen Wolke und dann hinter dem Berghang verabschiedete fiel uns in der Steigung bei Rastelica ein stehender Talgo auf. Genau in einer Schutzstrecke. Wir sind mal hingefahren und haben uns das angesehen, die Lokführer waren wild am telefonieren und dann ging es plötzlich schnell und der Zug rollte mir der Hilfslok am Schluss zurück den Berg hinunter zum Bahnhof Rastelica. Das war es hatten wir gedacht, doch dann kam der Zug wieder geschoben vorbeigefahren. Im Bahnhof Bradina trafen wir wieder auf den Zug. Hier wurde die Hilfslok erstmal an die Zugspitze rangiert um dann festzustellen, dass es doch besser ist die Zuglok zur Seite zu stellen. Für mich sah es so aus, als ob die Zuglok ein Problem mit der Zugsammelschiene hatte. Mit etwa zwei Stunden Verspätung ging es dann aber weiter. Wir mussten uns das aber ansehen, denn wenn der Zug nicht weiter nach Capljina fahren würde, dann wäre der einzig sichere Zug morgen früh auch dahin…

Aber es ging am Vorabend alles gut und der doch gut besetzte Talgo nach Capljina fuhr weiter. So kam die Garnitur dann mit der Hilfslok vom Vortag, der 441-911, als B720 beim Überqueren der Neretva bei Celebici zurück.
Der Talgo nach Ploce ging dann aber leider einem aufziehenden dichten Wolkenfeld zum Opfer sodass wir dann in Richtung Norden aufbrachen.
Das war es dann auch schon wieder aus dem wunderschönen Neretvatal. Bosnien ist immer eine Reise wert, nicht nur wegen der Eisenbahn sondern auch wegen der Kultur und vor allem den vielen schönen Orten welche auch zu einem Urlaub ohne Eisenbahn einladen.