Wieder mal zwischen Niš und Dimitrovgrad

Heute nehme ich euch wieder mal auf einen Ausflug zusammen mit Dennis an die Strecke zwischen Nis und Dimitrovgrad mit.

Ein glücklicher Umstand ergab, dass ich am Donnerstag schon früher freimachen konnte, sodass wir an dem Tag noch bis Zagreb gekommen sind. Blöd war nur, dass das auch Millionen von anderen Verkehrsteilnehmer auch vor hatten, denn es war Ferienbeginn. Und da wollten viele Osteuropäer, welche hier in Deutschland leben und arbeiten auch zum Familienbesuch in die Heimat. Aber wir sind gut durchgekommen. Das böse Erwachen gab es dann erst am nächsten Morgen, also am Freitag, denn der Grenzstau zu Serbien (da nicht in der EU und Schengen) wurde über Nacht anstatt kürzer deutlich länger. Diverse Webseiten gaben eine Grenzwartezeit von teilweise sieben (!) Stunden an. Das wollten wir nicht und sind über Vukovar einen Umweg gefahren und haben uns einen kleinen Grenzübergang ausgesucht, aber selbst hier mussten wir fast eine Stunde warten. So war unser Ziel, ein paar Triebwagen um Kraljevo zu machen in gefährliche Zeitnot gerutscht, aber das schafften wir dann, wenn auch ganz knapp. Es entstanden drei Bilder, doch um die soll es heute nicht gehen.

Am nächsten morgen starteten wir frühs in Nis, etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang und fuhren die gesamte Strecke ab um uns ein Bild zu machen. In Niska Banja kam uns dann schon eine Trommel mit türkischen Planenwagen entgegen. In unsere Richtung war nichts zu sehen. Im nächsten Bahnhof, in Ostrovica, stand eine TSS Taucherbrille mit schönem alten Kesselwagenzug, der wäre natürlich perfekt, sofern er auch durchkommt. Kurz darauf kam uns eine 233 von EVRO wieder mit türksichen Planenwagen entgegen. Wieder einen Bahnhof weiter, in Dolac, stand ein DB Kutter mit mazedonischen Ea-Wagen und in Bela Palanka stand ein GFR Kutter mit Schrottzug. Alles würde am Vormittag perfekt im Licht kommen. Aber wir sind nochmals weiter gefahren und zwar bis Pirot, denn gerade im hinteren Abschnitt hatten wir letztes Jahr kaum Bilder gemacht, weil durch die Bauarbeiten erstmal „Gras“ über die umgegrabene Erde wachsen musste. Kurz vor Pirot kam uns dann ein Schiebewandwagenzug von PINK entgegen, die Lok konnten wir aber nicht erkennen. Im Pirot stand eine SKG-Kennedi mit schönem Schwefelsäurekesselzug, eine Nachfrage beim Fahrdienstleiter brachte die Info zu tage, dass der in ca. 20 Minuten losfahren sollte. Wir suchten uns dann also ein Motiv für diesen tollen Zug.

Das erste Bild des Tages entstand vom Damm der Autobahn kurz hinter Pirot, denn der Zug, angeführt von der 661-118, kam dann tatsächlich im angegebenen Zeitfenster. Der Zug war aber auf dem Neubauabschnitt so langsam, dass wir auf jeden Fall hinterher wollten.

Nur ein paar Kilometer weiter, im Bahnhof Sukovo warteten wir locker nochmals 10 Minuten auf den Zug, hier fuhr er lediglich eine höhere Schrittgeschwindigkeit. Hinter Sukovo waren auch gerade die Bauarbeiten in Richtung Dimitrovgrad im Gange. Sukovo wird genutzt um das Baugerät abzustellen.

Am ehemaligen Haltepunkt Ciniglavci gelang nochmals mit dem Hochstativ ein Bild.

Anschließend sind wir zurückgefahren, denn die Züge welche wir überholt hatten, wären alle interessant gewesen, allerdings wollten wir den GFR Kutter fahren lassen, da wir letztes Jahr solch einen Zug schon mal perfekt erwischt hatten. Der DB Kutter sollte es werden also sind wir noch weiter in Richtung Dolac gefahren. Kurz hinter der Haltepunkt Cerveni Breg kam er uns dann entgegen. Für Ihn würde das Licht an der Ausfahrt von Bela Palanka gut passen, doch ob er durchgeht oder nur einen Bahnhof „weiterrutscht“ war gefährlich, also stellten wir uns noch auf die Brücke kurz vor Bela Palanka am alten Einfahrvorsignal.

Das Licht war für 60-1665 der DB mit leerem Ea-Zug aus Mazedonien noch etwas spitz, aber gerade die Ea-Wagen sind dafür sehr dankbar.

An die Ausfahrt von Bela Palanka schafften wir es locker und der Zug ging auch durch. In Bela Palanka sind nur zwei der fünf vorhandenen Gleise befahrbar, die müssen aber auf Abzweig befahren werden und die Weichen werden nur in Schrittgeschwindigkeit befahren, das alles dauerte logischerweise wieder relativ lange.

Das weitere Programm sah nun vor, der Brille mit Kesselwagenzug entgegenzufahren. Bis Dolac haben wir den Zug noch nicht gesehen, doch zwischen Ostrovica und Dolac ist zum einen der Block relativ lang und die gefahrene Geschwindigkeit auch sehr niedrig. So gelangen einige Bilder bist Pirot von dem Zug, das Licht war aber nun an der höchsten Stelle deswegen zeige ich nur eines davon, es soll ja abwechslungsreich sein. Es war sowieso schon ein Wunder, dass der Zug von Ostrovica bis Dimitrovgrad überhaupt durchfahren konnte. Normalerweise bleiben alle Züge stehen, wenn in Dimitrovgrad was losfährt, das hat dann in jedem Fall Vorrang.

Nochmal die Einfahrt von Bela Palanka, diesmal mit etwas mehr Seitenlicht. 753.781 kam mit wunderschönem Kesselwagenzug um die Ecke.

In Pirot angekommen, gab es vom Fahrdienstleiter die Info, dass in etwa 40 Minuten ein Zug von Dimitrovgrad her kommen würde, also sind wir schnell zum Einkaufen gefahren für Mittagessen und Getränkenachschub.

Zurück kam dann der GFR-Kutter mit einem Schrottzug, es war eigentlich der selbe, wie die Lok ihn nach Dimitrovgrad gefahren hatte. Aber später zeigte ein Blick in den Bahnhof, dass es zwar ein anderer war, aber das muss man nicht verstehen. Globalisierung halt. Die eine Firma kauft den Schrott dort günstiger ein und lässt ihn dahin transportieren und die andere Firma kauft den Schrott dahin günstiger ein und lässt in dort hintransportieren… Hier das Bild zwischen Pirot und Stanicenje, etwa in dem Bereich, wo es am 25. Dezember 2022 zu einem folgenschweren Unfall kam und 4 mit Ammoniak beladene Kesselwagen in die nebenanfließende Nisava stürzten und Leck geschlagen waren.

Der Zug führ aber dennoch perfekt im Licht und deshalb wurde die Verfolgung aufgenommen. Bei Crvencevo, zwischen Stanicenje und Sinjac gab es diesen tollen Blick mit den Hügeln im Hintergrund.

Bei der Durchfahrt in Dolac wurde ein Kesselwagenzug mit ex Wismut-Ludmilla gekreuzt.

Und anschließend wurde das Top-Wunschmotiv bei Sicevo angesteuert. Denn hier braucht es eine Bunte Lok, welche sich einigermaßen von der grünen Landschaft abhebt. Auch das Wolkenlotto wurde gewonnen. Ein wunderschöne Blick in die Nisava-Schlucht.

Mehr passierte heute dann aber auch nicht mehr. Wir fuhren nochmals in Richtung Dimitrovgrad, aber es kam nichts mehr von hinten. Aber bevor es zurück nach Nis ins Hotel ging, gab es in Pirot noch eine leckere Pizza in der Pizzeria Mamma Rossa, da unser favorisiertes Restaurant Kod Pirocanca leider voll war.

Am nächsten Morgen wieder vor Sonnenaufgang losgefahren um sich die Strecke anzuschaun.

Die Bahnhöfe Celen Kula und Niska Banja waren leer, ein schlechtes Zeichen? In Ostrovica stand dann die 233 von EVRO mit türkischen Planenwagen, da fiel uns schon ein Stein vom Herzen. In Dolac stand auch ein langer Zug aus türkischen Planen, die Loks konnten wir aber nicht sehen, denn an die Einfahrt aus Dimitrovgrad sieht man in Dolac nicht hin, auch nicht, wenn man zum Empfangsgebäude fährt. Alles eingewachsen. Bela Palanka war leer, in Ciflik stand eine TSS Brille mit leeren Kopferanodenwagen. Einen Gegenzug haben wir nicht gesehen, aber das kann an zwei drei Stellen schon sein, dass wir den überfahren haben. In Pirot stand eine ultradreckige Kennedi mit Kesselzug, im Prinzip wie gestern nur eine andere Lok. Die Nachfrage beim Fahrdienstleiter wie gestern, in ca. 20 Minuten wäre Abfahrt.

Heute postierten wir uns auf der Brücke der Umgehungsstraße, da konnten wir auch nochmal neu brauchen, letztes Jahr war das Licht schon knapp und es musste noch Gras über die Sache wachsen. Zuerst kam von hinten eine TSS mit vollem Kupferanodenzug aus dem bulgarischen Pirdop, welchen der Zug erst abwarten musste.

Wie angekündigt kam dann nach etwa einer halben Stunde die SKG 661-138 mit dem schönen Kesselzug.

Wir nahmen die Verfolgung auf. Ein weiteres Bild klappte noch, war aber nicht so spannend und das dritte fiel einer dicken Wolke zum Opfer. Daher fuhren wir zurück und schauten mal noch nach Ciflik, der beladene Kupferanodenzug musste schon weg gewesen sein, die leere stand noch im Bahnhof, gerade als wir hingefahren sind, fuhr er los. Wir schauten, dass wir den Zug noch in Sinjac schafften. Doch der Weg dahin war weit außenrum. Wir kamen grad in Sinjac an und mussten noch den Feldweg ein Stück hinterlaufen.

Doch es hat gerade so noch gereicht, der Zug war schon im Anrollen und ich nahm die Beine in die Hand. TSS 753.783 ist mit leerem Kupferanodenzug in Richtung Dimitrovgrad durch Sinjac gerollt.

Eine weitere Verfolgung ließen wir sein, wir wollten gerne einen der türkischen Planenwagenzüge mal gut bekommen. Der Zug aus Dolac ist bereits bis Bela Palanka vorgerückt, die er war mit drei Loks bespannt, die zeige ich euch gleich. Das Personal stand neben den Loks, eine Nachfrage wann es weiter ginge konnte nicht beantwortet werden. Auch der Fahrdienstleiter meinte ein bis zwei Stunden. Tolle Aussichten waren das nicht. Also mal schnell nach Dolac gefahren, dort stand die EVRO Ludmilla auch mit Planenzug. Der Fahrdienstleiter war gut drauf, konnte etwas deutsch und sagte, der Zug sollte in einer guten Stunde weiterfahren. Mal schaun was stimmt, er kann ja erst weiter, wenn der Zug in Bela Palanka weiterfährt. Also sind wir zurück nach Bela Palanka gefahren um zu warten. Von hinten kam dann nach einer längeren Wartezeit eine GNL Ludmilla mit Gaskesselzug.

Als der Gaskesselzug durch den Bahnhof gefahren ist, ging es für die 647 006 (komplett modernisiert, neues Design), 647 009 (ohne jegliche Beschriftung) und 647 004 (altes Design) Ausfahrt aus dem Bahnhof. Mit dem Einfahrsignal gab es etwas Licht. Die Loks sind ehemalige tschechische 740er.

Ein weiteres Bild bei Ciflik fiel einer dicken Wolke zum Opfer, allgemein wurden die Wolken gerade etwas mehr. Anschließend fuhren wir zurück um den Zug mit Ludmilla ab Dolac nochmals irgendwo zu bekommen, doch es war die GNL Ludmilla mit dem Gaskesselzug noch gar nicht soweit.

Also wurde zuerst 662-001 von Global Neo Logistics mit Frontschatten umgesetzt. Leider war auch nicht 100% Sonne aber der Traktor welcher parallel fuhr war sehr nett.

Jetzt kreuzten im serbischen Dolac zwei Ludmillas aus Deutschland, schon Wahnsinn.

So nun war aber die Bühne frei für die 07-295 von EVRO am alten Haltepunkt Cerveni Breg.

Wir fuhren voraus nach Pirot um etwas zu Essen, es sollten endlich mal Cevapi sein, es wurde das Restaurant Etno Kompleks Nisavska Dolina ausgewählt, welches etwas außerhalb lag. Anschließend ging es zum Bahnhof, da standen die 661-118 von gestern und die 661-138 als Lz in Richtung Nis zurück. Kurz darauf kam dann die EVRO Ludmilla eingefahren. Kurz darauf kam das Personal für die Lz und fuhr ab. Aber solange die Ludmilla nicht abfährt wird noch was hinterherkommen, das könnte dann interessant sein wegen dem Licht und man könnte den Zug als Taxi nach Nis verwenden. Die Spannung stieg und es kam eine TSS 753 mit wunderschönem KLV-Zug! Der Zug war etwas zu früh, sodass an der Ausfahrt von Pirot das Frontlicht noch nicht optimal wäre, doch jede Minute würde es besser werden.

Der Zug ließ sich dann auch tatsächlich noch einige Zeit, musste wohl die Lz von den beiden Kennedis abwarten bis die den langen Block bis Ciflik gefahren sind. Mit Hochstativ konnte die 753.783 mit Ortskulisse von Pirot aufgenommen werden.

Der Zug war perfekt und wurde bis Bela Palanka noch dreimal aufgenommen, doch es war dreimal Fotowolke. In Bela Palanka standen zwei Lz (einmal eine 2044 ex Skinest, jetzt PINK und eine TSS 753) für Dimitrovgrad. Schon cool sowieviel Loks aus Tschechien hier zu sehen. Eine weitere Verfolgung ließen wir sein, denn in Richtung Dimitrovgrad sah das Wetter etwas besser aus, also sind wir umgekehrt, eine kurze Frage beim Fahrdienstleiter brachte einen Zug in „etwa 20 Minuten“ zu Tage. Der kam uns dann schon entgegen als wir aus der Stadt rausgefahren sind. Es war eine KP 647 mit einem kurzen türkischen Ea-Zug. Wir diskutierten lange ob wir den machen sollten oder nicht, da er mit den 8 Wagen relativ kurz war. Naja wir fuhren dann dem Zug hinterher und warteten bei Sinjac das erste Mal auf den Zug, da war Fotowolke. Dann wollte ich noch die Einfahrt in Bela Palanka ausprobieren. Wir warteten lange im Schatten, doch mit dem Zug riss es auf und die Sonne kam nochmals schön durch.

647 009 mit dem türkischen Ea-Zug, vermutlich nach Bor, am Einfahrsignal von Bela Palanka im schönen Abendlicht.

Das war nochmal ein schöner Abschluss, nun wollten wir den Weg nach Hause bis Ruma antreten, fuhren aber entlang der Strecke um zu sehen was noch so unterwegs ist. In Ostrovica stand dann eine Ludmilla mit Kesselwagen in Richtung Dimitrovgrad. Sonst nichts. ABER! wir überholten den KLV-Zug mit der TSS Brille nochmals…

…für den postierten wir uns dann noch für eine Aufnahme im letzten Abendlicht in Niska Banja. Das war krönende Abschluss der Tour, zumal es auch das erste Mal war, wo in Niska Banja am Abend nichts zur Kreuzung stand.

So das wars dann wieder von der Tour. Es war anstregend aber extrem ergiebig, es waren etwas weniger Züge unterwegs, die sind dafür deutlich besser durchgekommen und nicht stundenlang in den Bahnhöfen herumgestanden. Es war perfekt.

Danke fürs dabeisein.

 

 

 

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